Nun geht sie also zu Ende, die 10- jährige Lutherdekade, und das Jahr der Reformationsfeste. Wer sich nicht durch Luther-Socken, Luther-Bonbons, Essen wie bei Luthers, Luther-Musicals und oberflächlichen Betrachtungen ablenken ließ, könnte zu dem Schluss kommen, “außer Spesen nichts gewesen.”


Was hatte Luther schon besonderes entdeckt? Na ja, z.B. das der Mensch durch Glauben allein versöhnt werden kann mit Gott. Das Eigenartige daran, es schien etwas absolut Neues zu sein, denn sonst hätte es nicht solche Auswirkungen gehabt.
Nun war Luther keineswegs der einzige Reformator jener Zeit. Es gab etliche andere vor ihm, wenn auch die Auswirkungen nicht immer so dramatisch waren. Und schon im Neuen Testament wird auch auf die Notwendigkeit von Reform oder Reformation hingewiesen.

In Rom.12,1+2 schreibt Paulus:

“Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.”

Schon hier, zu Beginn der Kirche/Gemeinde geht es um Erneuerung. Doch eigentlich wurde “Reformation” schon im alten Israel “erfunden”. Das Vorbild aller Reformation sind die Ereignisse um König Josia.

In 2. Chr. 34 heißt es:

“Im achtzehnten Jahr seiner Herrschaft, da er das Land und den Tempel gereinigt hatte, sandte er Schafan, den Sohn Azaljas, und den Stadthauptmann Maaseja und den Kanzler Joach, den Sohn des Joahas, das Haus des HERRN, seines Gottes, auszubessern.”

Anscheinend sollte mal wieder aufgeräumt werden im Tempel. Dabei machte man eine interessante Entdeckung: “…fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes des HERRN, das durch Mose gegeben war.” (V.14) Aha, offenbar hatte man das “Buch des Gesetzes des Herrn”, eigentlich die Grundlage des Volkes Israel, völlig vergessen. Diese Wiederentdeckung der Grundlagen, des Gesetzes Gottes, führte dann zur ersten Reformation/Erneuerung, denn so spricht Gott:

“Was die Worte angeht, die du gehört hast: Weil dein Herz weich geworden ist und du dich gedemütigt hast vor Gott, als du seine Worte hörtest gegen diesen Ort und gegen seine Einwohner, und dich vor mir gedemütigt hast und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint, so habe ich dich auch erhört, spricht der HERR.”

Es war nichts Neues, was sie da entdeckt hatten, aber die Wiederentdeckung des Alten führte bei Josia zu Buße und Umkehr. Und die Folge: “Und die Einwohner von Jerusalem taten nach dem Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter. Und Josia entfernte alle gräulichen Götzen aus allen Gebieten Israels und brachte es dahin, dass alle in Israel dem HERRN, ihrem Gott, dienten. Solange Josia lebte, wichen sie nicht von dem HERRN, dem Gott ihrer Väter. “(V.32+33) – So wurde das ganze Land erneuert.

Und wenn wir heute auf unser Land, unsere Kirche (Gemeinde Jesu) sehen, brauchen wir dringend eine Reformation. Nicht das wir uns zurück entwickeln sollen, denn auch in der frühen Kirche war nicht alles so wie es sein sollte. Wir müssen wieder neu entdecken, wo unsere Wurzeln sind und wo das ganze am Ende hinführenen soll. Wenn wir Gottes großartigen Plan für diese Welt kennen, können wir auch sehen, in welche Richtung der Kompass zeigt und ob wir noch in die richtige Richtung unterwegs sind. Wenn nicht, braucht es Korrektur und Richtungswechsel, und genau darum geht es bei Reformation.

Und wo geht es hin? Zum großen Fest, zur Hochzeit des Lammes und der Braut. Es ist nur eine Braut, sie wird perfekt sein, schön, und nur Augen für IHN haben. Sein auserwähltes Volk und eine unübersehbare Menschenmenge aus allen Nationen und Sprachen, und sie werden eins sein und sein Volk.

Und bis dahin? Haben wir einen Auftrag.

“Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.”
Bleiben wir doch diesem Auftrag treu, jeder nach seiner Berufung. Beten wir für unsere persönliche Erneuerung, die Erneuerung und Wiederherstellung Israels, und die Erneuerung seiner Kirche. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Für beides gilt der Segen Abrahams “ … in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.”