Während die Jahre ins Land ziehen, beginnen viele von uns Gläubigen, immer tiefer zu den Wurzeln unseres Glaubens vorzudringen. So werden wir aber auch in theologische Debatten darüber verwickelt, was richtig oder falsch ist, und wie die Schriften korrekt auszulegen seien. 

Wir vertiefen uns in die Nuancen unseres Glaubens, verbringen viel Zeit mit der Erstellung von Konzepten und brüten über Auslegungen, für die wir wahrscheinlich niemals Antworten haben werden. Das Studieren von Gottes Wort und seine Geheimnisse zu ergründen ist gut und hat seinen Platz. Aber ich möchte dich und auch mich mit der folgenden Schriftstelle herausfordern. 

Bitte lies sie langsam und lass sie tief in dein Herz fallen:

1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.  13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

1. Korinther 1-3, 13

Wow, jedesmal wenn ich diese Schriftstelle lese, bin ich tief berührt. Verstehen wir wirklich, was diese Schriftstelle sagt? Hier ist keine tiefe Interpretation und kein Studium nötig. Das Wort spricht für sich und ist klar und einfach. Dieses Wort ist unbequem und wenn wir es wirklich verstehen wollen, müssen wir einen langen und schwierigen Blick in den Spiegel werfen und realisieren, wo wir wirklich stehen. Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, der auch uns durch Sein Wort ins Leben gebracht hat und der alle Dinge weiß, hat nicht gesagt: „Suche Offenbarung in der Schrift.“ Er hat uns auch nicht aufgefordert, das Wie und Warum all dessen, was in Seinem Wort geschrieben steht, zu erklären. In seiner unendlichen Weisheit hat er alles auf ein einfaches Wort heruntergebrochen: LIEBE.

Wenn ich diesen Vers lese bin ich überwältigt. Wie kann das sein? Gott sagt nicht nur wir sind ohne Liebe verloren, er sagt, dass sie das Größte von allem ist.

Wir verbringen viel Zeit damit, Gott die Dinge zu zeigen, die wir für die Ausbreitung seines Reiches auf der Erde tun. Als Antwort sieht Gott uns an, sieht auf das, was wir aufgebaut haben, was wir gelehrt und getan haben und am Ende wird er uns anlächeln und sagen: „All die Dinge, die du getan hast, waren gut, aber wie sehr hast du geliebt? Als dein Bruder in Not war … hast du ihm geholfen? Warst du da für die Verlorenen und Verletzten? Hast du in deinem geschäftigen Tagesablauf Zeit gefunden die Menschen um dich her wirklich zu lieben?“ Ich selbst bin da ganz schnell überführt. Ich tue so viele „wichtige“ Dinge in meinem Leben und ja, Gott liebt mich, aber, Moment mal, ist es wirklich das, worum Gott mich bat?

Eine klingende Schelle…es wäre mir nichts nütze… ich wäre nichts. 

Brüder und Schwestern, die Zeit ist gekommen unseren Blick tief und lang nach innen zu richten.

Es geht dabei nicht um Weisheit, nicht um prophetische Gaben, nicht um geistliches Heldentum. Es geht um Liebe. Ja, all diese Dinge sind auch wichtig, aber sie stehen nicht vor der Liebe. Liebe ist der Schlüssel, der uns die Tür aufschließt. Damit das, was wir tun, irgendeinen Wert hat, müssen wir an erster Stelle Liebe üben. Wenn wir viel tun und wenig lieben, verfehlen wir dann nicht, worum es eigentlich geht? Gott ist Liebe. Liebe ist das, was Gott ist. Daran müssen wir uns immer erinnern und es zu einem Teil unseres täglichen Lebens machen. Wenn wir in dieser Welt wirklich einen Unterschied machen wollen, lass uns tun, was er sich von uns wünscht. Wir sollen lieben, egal was es uns kostet. Lasst uns damit beginnen, jederzeit andere vor uns selbst zu stellen und die Menschen wirklich mit den Augen Jesu (Jeshua) zu betrachten. Egal, was wir äußerlich erkennen, wir können doch sicher sein, dass Gott wirklich jedes seiner Kinder mehr liebt als sein eigenes Leben.

Er ging ans Kreuz, um zu zeigen, wie groß seine Liebe ist. Was haben wir als Gläubige getan, um zu zeigen, dass wir als seine Kinder seinem Beispiel folgen?

So lasst uns weiter in unserem Glauben wachsen. Lasst uns predigen und lehren und prophezeien und apologetisch die Wahrheit unseres Messias‘ Jesus (Yeshua) in die Welt tragen. 

Vor allem aber lasst uns nicht vergessen zu lieben. Gott hat dies zur höchsten Priorität auf seiner Agenda gemacht… sollten wir nicht dasselbe tun?